Juri Andruchowytsch »Radio Nacht« (auf Deutsch). Buchvorstellung und Diskussion

Zuletzt sahen wir Juri Andruchowytsch im März auf einer Videoleinwand im Nikolaikirchhof, mit einer Videobotschaft, gefilmt am 21. Tag von Putins Krieg im kargen Underground-Kulturzentrum Vagabundo, das Andruchowytsch mit Freunden in seiner westukrainischen Heimatstadt Iwano-Frankiwsk aufgebaut hat. Nun kommt der wohl bedeutendste Autor der Ukraine leibhaftig nach Leipzig - und hat einen neuen Roman im Gepäck: »Radio Nacht«, 2020 in der Ukraine erschienen, ist nicht nur ein sprachliches Feuerwerk, sondern ein Gegenwartsroman von eminenter Aktualität. Besser ließe sich der Ausklang unseres Herbsts nicht denken: Ein von Poesie und Musik gleichermaßen inspirierte Autor zieht alle Register, um den Ängsten und der realen Bedrohung die Souveränität der Phantasie entgegenzusetzen (aus dem Ukrainischen übersetzt von Sabine Stöhr, Suhrkamp 2022).

»Ich habe immer davon geträumt, einen Roman zu schreiben, der klingt.« (Juri Andruchowytsch)

Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano-Frankiwsk, dem früheren galizischen Stanislau, studierte Journalistik und begann als Lyriker. Außerdem veröffentlicht er Essays und Romane. Andruchowytsch ist einer der bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart, sein Werk erscheint in 20 Sprachen. Mit seinen drei Romanen »Rekreacij« (1992; dt. »Karpatenkarneval«, 2019), »Moscoviada« (1993, dt. Ausgabe 2006), »Perverzija« (1999, dt. »Perversion«, 2011) ist er unfreiwillig zum Klassiker der ukrainischen Gegenwartsliteratur geworden. 2006 erhielt er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

Katharina Raabe, geboren 1957 in Hamburg, ist Lektorin für osteuropäische Literaturen im Suhrkamp Verlag. Sie ist Mitglied im Advisory Board des Fund for Central and East European Book Projects, Amsterdam, und Mitgründerin des PEN Berlin.

30.10.2022 · 20:30 Uhr [Kyiv Time // Київський час]

Moderation: Katharina Raabe

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